Unser
Engage­ment -
Der Mensch
18. September 2017Ursprünglicher Beitrag

Schulkalender: Eine Tradition geht zu Ende

Im Jahr 1985 erschien der erste Schulkalender des AMG mit dem Ziel, die Missionsstationen der Dominikanerinnen in Ghana zu unterstützen. Über viele Jahre hinweg konnten durch den Kalenderverkauf Spenden erwirtschaftet werden, die z.B. den Krankenhäusern, zwei Schulen oder der mobilen Ambulanz in Battor und Aquatia zugute kamen. Schülerinnen und Schüler des AMG engagierten sich stark für den Kalenderverkauf und boten ihn unter anderem in ihrer Nachbarschaft zum Verkauf an. Das Kalenderprojekt zeigte somit das soziale Engagement der Schulgemeinschaft für Notleidende. Darüber hinaus bot er zahlreichen Schülerinnen und Schülern ein Forum, ihre künstlerischen Fähigkeiten einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. So wurden in den 33 Jahren des Erscheinens des Kalenders ungefähr 500 Werke aller Klassenstufen reproduziert. Das Kalenderprojekt wurde über die Jahre hinweg von sechs Kunsterzieherinnen und Kunsterziehern betreut: Zunächst von Schwester Magnifica, Frau Sigrid Schawel und Herrn Benno Breyer, später von Frau Sylvie Wagner, Frau Petra M. Fischer und Frau Sabine Scherf. Herr Dietmar Neises half in den letzten Jahren beim Einscannen der Bilder, um die Herstellungskosten zu senken, bei der Bildauswahl wirkten Schulleitung und Schülervertreter mit. Jeder Kalender hatte sein eigenes Thema, z.B. Architektur, Tiere, Stillleben, Illustrationen, Farbkontraste, Verfremdung, Element „Wasser“, Albert Weisgerber, um nur einige zu nennen. Die Kalenderblätter zeigten Schülerarbeiten, die in vielfältigen Techniken erarbeitet wurden: Acryl-, Deckfarbenmalerei, Faserstift-, Buntstift-, Kohle-, Bleistiftzeichnungen, Wachssgraffito, Linol-, Materialdruck, Collage, Rollage, Décalcomanie, Fotografie und Fotomontage. Vergleicht man die ältesten Kalender aus den 80er und 90er Jahren mit denen der jüngsten Zeit, so kann man auch feststellen, wie sich die Themen und Techniken des Faches Bildende Kunst im Laufe der Zeit verändert haben und neue Medien wie z.B. Bildbearbeitungsprogramme den Schülerinnen und Schülern neue Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen.
Leider wurde es in den letzten Jahren immer schwieriger, den Kalender, der in einer Auflage von 600 – 800, zuletzt 400 Stück gedruckt wurde, zu verkaufen, obwohl der Preis von 8 € über viele Jahre konstant blieb. Die Gründe dafür sind vielfältig; häufig bekommt man schon im Herbst in Geschäften Kalender geschenkt, außerdem nahm die Wertschätzung des „handgemachten“ Kalenders als Identifikationsobjekt innerhalb der Schulgemeinschaft immer mehr ab. Verschiedene „Rettungsversuche“, z.B. ein geändertes Kalenderdesign, Staffelpreise für Gewerbetreibende bei Abnahme einer festen Zahl von Kalendern als Werbegeschenk oder Auslagen in Buchhandlungen brachten leider nicht die erhoffte Resonanz, sodass die Druckkosten nicht mehr erwirtschaftet werden konnten.
Ein herzliches Dankeschön geht an alle, die den Kalender über Jahre gefördert und geschätzt haben (und bei Kälte auf dem Weihnachtsmarkt verkauften…) – wenn 2018 der angestammte Platz an der Wand leer bleibt, werden manche den Kalender vermissen…. Eine 33-jährige Tradition unserer Schule geht zu Ende.
Sabine Scherf

Fotos zu diesem Beitrag

Ansprech­partnerin

Schulleiterin Heike Scholz

Neue Meßstr. 24
66386 St. Ingbert
Telefon: 06894 2138
eMail:
sekretariat@amg-igb.de, heike.scholz@amg-igb.de